15.06.2023 | Originalien
Ernährungstherapie bei Zöliakie
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 2/2023
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Die Ernährungstherapie stellt bei einer diagnostizierten Zöliakie eine essenzielle Behandlungssäule dar. Bei einer fehlerfreien glutenfreien Ernährung kommt es zu einer völligen Regeneration der Dünndarmschleimhaut, damit verbunden meist zu einem Abklingen der Symptome und zu einer Risikoreduktion möglicher Folgeerkrankungen durch Malabsorption diverser Makro- und Mikronährstoffe. Das Erscheinungsbild der Zöliakie hat sich im Laufe der Zeit verändert, und die Symptome können mannigfaltig sein, gar nicht bestehen oder nicht mit einer Zöliakie in Verbindung gebracht werden, was zu einer fehlenden Diagnose führen kann und dazu, dass die Betroffenen nichts von ihrer Erkrankung wissen. Eine glutenfreie Ernährung ist auch bei Menschen mit Zöliakie indiziert, die keine Symptome aufweisen, da das Risiko für Folgeerkrankungen wie Osteoporose dennoch besteht. Gluten ist ein Protein und befindet sich natürlicherweise in verschiedenen Getreidesorten und daraus hergestellten Produkten. Durch seine vorteilhaften lebensmitteltechnologischen Eigenschaften wird es immer wieder auch Lebensmitteln zugesetzt, die von Natur aus kein Gluten beinhalten. Die Kontamination mit Gluten birgt ein weiteres Risiko, die glutenfreie Diät nicht fehlerfrei durchzuführen. Es empfiehlt sich daher, auf die Zutatenliste bzw. die Kennzeichnung von Produkten mit dem internationalen Symbol der durchgestrichenen Ähre zu achten. Die Durchführung der glutenfreien Diät sollte durch eine qualifizierte Ernährungsfachkraft unterstützt werden. Bei Bedarf können regelmäßige Beratungseinheiten vom Arzt/Ärztin empfohlen werden.
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