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01.09.2014 | Originalarbeit
Ernährungsmythos Rheumadiät
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 3/2014
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Neben der medikamentösen und physikalischen Therapie spielt die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Therapie entzündlich rheumatischer Erkrankungen. Eine spezielle Rheumadiät gibt es bisher nicht. Es wird eine entzündungshemmende Diät empfohlen, die unter dem Begriff A.D.A.M. („All Dietary Antiinflammatory Means“) zusammengefasst wird. Dabei sollen krankheitsverstärkende Nährstoffe gemieden, entzündungsfördernde Nährstoffen vermindert und entzündungshemmende Nährstoffen (Antioxidanzien und Omega-3-Fettsäuren) verstärkt aufgenommen werden. Erreicht wird dies durch eine vegetarisch orientierte Mischkost mit arachidonsäurearmen Fleischsorten, wie artgerecht gehaltenes Wild, Geflügel und Fisch mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich ist der Verzehr von Ölen, die reich an α-Linolensäure sind. Dazu gehören Walnuss-, Lein-, Weizenkeim- und Sojaöl. Aktuelle Studien zeigen, dass vegetarische oder vegane Ernährungsformen nicht zu empfehlen sind, da sie langfristig zu einer Mangelernährung führen. Bei geriatrischen Patienten ist zusätzlich auf eine ausreichende Eiweißzufuhr von 1,2 g/kg/KG zu achten. Abgerundet wird die für Rheumapatienten ideale Ernährungsform durch eine ausreichende Kalzium- und Vitamin-D-Substitution.