09.05.2022 | Endoprothetik | Originalien
Hüftendoprothetik im Wandel der Zeit
Erschienen in: Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen | Ausgabe 3/2019
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Bei der Koxarthrose handelt es sich um die degenerative Veränderung des Hüftgelenkes, die durch einen Knorpelverschleiß der Gelenkoberflächen des Femurkopfes sowie des Acetabulums charakterisiert ist. Es handelt sich hierbei um die häufigste chronische Gelenkerkrankung, die einen großen Einfluss auf den Funktionsverlust sowie Autonomieverlust in der älteren Bevölkerung nimmt. In Schätzungen wird die Prävalenz der radiologisch sichtbaren Koxarthrose innerhalb der erwachsenen Bevölkerung mit ca. 8 % angegeben. Aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung sowie der zunehmenden Rate an Übergewicht ist daher auch von einer steigenden sozioökonomischen Belastung für das Gesundheitssystem auszugehen. Während Hüft-Totalendoprothesen traditionell über den transglutealen Zugang nach Bauer implantiert wurden, konnten minimalinvasive anteriore Zugänge durch das Hueter-Intervall etabliert werden, die sowohl zwischen Muskeln als auch zwischen Nervenversorgungsgebieten zum Hüftgelenk führen. Im Vergleich zur ursprünglichen Operationstechnik wurden geringere postoperative Schmerzen, eine schnellere Rehabilitationsphase, eine kurze Dauer der Operation, eine kürzere Operationsnarbe, eine schnellere Rückkehr zu täglichen Aktivitäten, eine niedrige Luxationsrate sowie ein geringerer Blutverlust postuliert. Des Weiteren wurden Frühmobilisationsprogramme entwickelt („rapid recovery“) mit dem Ziel, durch ausführliche Schulung und aktive Einbeziehung der Patienten in ihren Heilungsprozess die Verweildauer im Spital zu reduzieren und eine schnelle Rückkehr in den beruflichen und privaten Alltag zu ermöglichen, ohne jedoch das Risiko einer frühzeitigen stationären Wiederaufnahme oder eines Auftretens von Frühkomplikationen zu erhöhen.
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