01.12.2020 | Herausgeberbrief
Ein psychiatrischer Patient?
verfasst von:
Prim. Univ.-Prof. DDr. Peter Fischer, OA Dr. Joachim Scharfetter
Erschienen in:
psychopraxis. neuropraxis
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Ausgabe 6/2020
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Auszug
Der 26-jährige Patient, bei dem seit Jahren eine paranoide Schizophrenie und eine Polytoxikomanie bekannt sind, wird nach intravenöser Eigeninjektion unbekannter Substanzen tobend und in Handschellen von Polizei und Rettung aus der Unfallabteilung eines anderen Spitals in die Notfallaufnahme gebracht. Er ist nicht explorierbar, psychomotorisch extrem unruhig und schreiend. Blutdruck und Puls sind deutlich erhöht, der Patient zeigt eine fragliche Pupillenasymmetrie bei insgesamt stark erweiterten Pupillen. Die Psychiaterin lehnt die Aufnahme des intoxikierten Patienten, der in der Notfallaufnahme auch mit Propofol nicht beruhigt werden kann, ab. Er muss in die Toxikologie des anderen Spitals (zurück‑)transferiert werden und wird dort mit Dormicum sediert und intensivmedizinisch überwacht. …