Rezidiviertes DLBCL: Kombitherapie mit Glofitamab verdoppelt Gesamtüberleben

In der Phase-3-Studie STARGLO wurden zwei Antikörper zusätzlich zu Gemcitabin und Oxaliplatin bei rezidiviertem/refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) verglichen: Glofitamab versus Rituximab. Pitchy / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell) × Der bispezifische CD20/CD3-Antikörper Glofitamab wird für die Therapie des rezidivierten/refraktären großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) eingesetzt. In einer pivotalen Phase I/II-Studie erzielte die Substanz nach mindestens zwei vorangegangenen Therapielinien hohe Raten an Komplettremissionen (CR) und wurde daraufhin zugelassen. Wie Prof. Dr. Jeremy Abramson, Harvard Medical School, Boston, berichtete, prüfen Forschende Glofitamab in Kombination mit Gemcitabin/Oxaliplatin (GemOx) gegen Rituximab-GemOx (R-GemOx) nun in der Phase-3-Studie STARGLO bei Erkrankten mit rezidiviertem/refraktärem DLBCL nach mindestens einer vorangegangenen Therapielinie. Mehrheit der Subgruppen profitiert 274 Teilnehmende wurden 2:1 zu Glofitamab-GemOx oder R-GemOx randomisiert. Knapp 63 % hatten zuvor eine Therapielinie erhalten, rund 37 % zwei Linien. Bereits in der Primäranalyse nach einem medianen Follow-up von 11,3 Monaten (März 2023) wurde der primäre Endpunkt (Gesamtüberleben, OS) erreicht. Abramson präsentierte ein Update nach einem medianen Follow-up von 20,7 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Patienten die Therapie abgeschlossen. Nach dem längeren Follow-up betrug das mediane OS in Prüfarm vs. Kontrolle 25,5 Monate vs 12,9 Monate. Das Risiko für Progression oder Tod reduzierte sich unter Glofitamab um 38 % (HR 0,62; 95%-KI 0,43-0,88; p = 0,006). Nach 24 Monaten waren noch 52,8 % vs. 33,5 % der Patientinnen und Patienten am Leben. Das OS verbesserte sich in der Interventionsgruppe konsistent in der Mehrheit der präspezifizierten Subgruppen. Auch das mediane progressionsfreie Überleben verlängerte sich auf 13,8 Monate vs. 3,6 Monate (HR 0,40; 95%-KI 0,28-0,57; p < 0,000001), mit 12-Monats-Raten von 51,7 % vs. 25,2 %. 68,3 % vs. 40,7 % sprachen auf die Therapie an, wobei 58,5 % vs. 25,3 % eine CR erzielten. Höhere Medikamenten-Exposition im Prüfarm Unter Glofitamab erlitten mit 82,8 % vs. 65,9 % mehr Patienten im Prüfarm therapieassoziierte Nebenwirkungen als in der Kontrolle. Zu schweren therapiebezogenen Nebenwirkungen kam es in 34,4 % vs. 8 % der Fälle. 2,8 % vs. 1,1 % erlitten Grad-5-Ereignisse, die die Autoren mit der jeweiligen Therapie in Zusammenhang brachten. Allerdings war die Anzahl der Zyklen mit median 11 vs. 4 unter Glofitamab-GemOx wesentlich höher als mit R-GemOx. 44,2 % entwickelten unter Glofitamab-GemOx ein Zytokinfreisetzungssyndrom, das aber meist nur den Grad 1/2 erreichte (2,3 % Grad 3). Meist trat es bereits im ersten Zyklus auf. Vier Personen erlitten ICANS*, die in allen Fällen reversibel waren. *Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom basierend auf: EHA 2024 Kongress vom 13. bis 16. Juni 2024 in Madrid, Session: LB3438; glofitamab plus gemicitabine and oxaliplatin for relapsed/refractory diffuse large B-cell lymphoma: results of a global randomized phase III trial

Springer Medizin Österreich

Rezidiviertes DLBCL: Kombitherapie mit Glofitamab verdoppelt Gesamtüberleben

Weiterführende Themen

Springer Medizin Österreich

Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten

Weiterführende Themen