Asciminib schlägt Standard-TKIs bei CML

Der BCR:ABL-Inhibitor Asciminib schnitt in der ASC4FIRST-Studie in der Erstlinientherapie der CML-CP besser ab als bisherige Standard-Tyrosinkinase-Inhibitoren. Damit könnten sich die Optionen für Betroffene erweitern. Die meisten Patientinnen und Patienten mit neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie (CML) sprechen nicht optimal auf eine Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) an, erinnerte Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Universitätsklinikum Jena. Er präsentierte die Ergebnisse der Phase-3-Studie ASC4FIRST, in der der BCR:ABL-Inhibitor Asciminib gegen verschiedene, durch die Prüfärzte ausgewählte TKI getestet wurde. Die Substanz verfügt über einen anderen Wirkmechanismus als die bisherigen TKI, denn sie bindet an die Myristoyl-Tasche von ABL. Studie erreicht primäre Endpunkte Patientinnen und Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase (CML-CP) nahmen teil. Vor der Randomisierung wählten die Prüfärzte den Standard-TKI aus – entweder handelte es sich dabei um Imatinib oder um einen TKI der zweiten Generation. Stratifiziert wurde nach TKI-Präselektion und ELTS-Risikokategorie. Primäre Endpunkte waren die Major Molekular Remission (MMR) nach 48 Wochen beim Vergleich Asciminib vs. alle Standard-TKI und die MMR nach 48 Wochen beim Vergleich Asciminib vs. Standard-TKI innerhalb der Imatinib-Stratifizierung. Eine MMR nach 48 Wochen erreichten 67,7 % der Patientinnen und Patienten mit Asciminib und 49 % mit einem Standard-TKI (p < 0,001). Die kumulativen Kurven des Ansprechens trennten sich sehr früh. Auch fiel die Rate eines frühen molekularen Ansprechens (max. 10 % BCR-ABL) zu Woche 12 mit 89,6 % vs. 70,1 % unter Asciminib höher aus. Gleiches galt für die MR4 (38,8 % vs. 20,6 %) und die MR4,5 (16,9 % vs. 8,8 %) jeweils nach 48 Wochen. Auch in der Imatinib-Kohorte erwies sich Asciminib mit einer MMR-Rate nach 48 Wochen von 69,3 % vs. 40,2 % Imatinib als überlegen (p < 0,001). Ein Vorteil für Asciminib wurde in allen demografischen und prognostischen Subgruppen beobachtet. Halb so viele Therapieabbrüche Nebenwirkungen vom ≥ Grad 3 entwickelten 38 % der Patienten unter Asciminib, 44,4 % unter Imatinib und 54,9 % unter Zweitgenerations-TKI. Zu einem Therapieabbruch aufgrund behandlungsbedingter Nebenwirkungen kam es in 4,5 % vs. 11,1 % vs. 9,8 % der Fälle. Bei 30 % vs. 39,4 % vs. 52,9 % musste die Dosis aufgrund von Nebenwirkungen angepasst oder unterbrochen werden. Jeweils zwei Patienten unter Asciminib und unter Therapie mit Zweitgenerations-TKI erlitten arterielle okklusive Ereignisse vs. 0 unter Imatinib. Zusammenfassend sei die spezifische BCR:ABL1-Inhibition effektiv und würde gut vertragen, so Hochhaus. „Asciminib könnte die Optionen für die Erstlinientherapie der CML in der chronischen Phase erweitern und verbessern“, schloss der Referent. basierend auf: EHA 2024 Kongress vom 13. bis 16. Juni 2024 in Madrid, Session: Abstract S103; Asciminib provides superior efficacy and excellent safety and tolerability vs tyrosine Kinase Inhibitors in newly diagnoses chronic myeloid leukemia in the pivotal ASC4FIRST study

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