Peter Ahorner kenne ich wegen seiner Texte aus dem „Café Westend“, das no na ned mehr existiert. Und wegen seiner Auftritte mit dem Wienerlied-Duo „Die Strottern“. Der gebürtige Vorarlberger liebt das makabre Weana Gmiat.
Man stirbt nicht in Wien, man „verwechselt das Zeitliche mit dem Ewigen“, schreibt Ahorner (Sprachgebrauch im 18. Jahrhundert). Man „reißt a Bankl“, „hupft in die Kistn“, „tuat einrucken“, „stellt die Patschen (Hausschuhe), die Bock (Schuhe) und die Hammerl (Stiefel) auf“, „haut en Löffl weg“, „mocht a Eckn“, „reißt a Brezn“ (stürzt), „springt ins Sackl“ (in den Anzug), macht „a Krickerl“ oder „zieht in Holzpyjama an“.
Man wird „vom Banernen (vom Beinernen) ghoit“ (geholt) oder vom „Quiqui“ und wird „en Deife sei ersta Haaza“ (des Teufels erster Heizer)., Auch der Suizid wird blumig beschrieben. Lebensmüde „geben sich die Kugel“, auch Selbstmord auf Raten wird benannt („die feuchte Kugel geben“), „sie„haun si ins Pendel“ (in den Strick) und „in den Lichthof“, „schmeißen si ins Hangerl“ (die Hängeschleife), „drahn die Gas“ (das Gas) auf, „gengan maukas“ (von jiddisch macho: ausgelöscht sein) oder „fahrn ganz still und heimlich „min Anasibzga (mit der Straßenbahnlinie 71) zum Zenträu (Zentralfriedhof). Amen. Doch hier ist nicht das Ende.
Das Buch ist kein Führer zum Zentralfriedhof (auch wenn der 150. Geburtstag dazu Anlass gäbe), auch kein Guide für die Kapuzinergruft, auch wenn die natürlich prominent vorkommt. Das Herz des Buches sind die Gedichte dazwischen, Juwelen des neuen Wienerlieds, vertont von den Strottern.