01.09.2015 | originalarbeit | Ausgabe 3/2015

Die Rolle der Selbsterfahrung für die Entwicklung psychotherapeutischer Schlüsselkompetenzen
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Wichtige Hinweise
Diese Arbeit ist Teil des Leitthemas „Psychotherapieforschung“.
In Folge wird nur die weibliche Form als Rollenbezeichnung verwendet. Es sind jedoch ausdrücklich beide Geschlechter angesprochen. Zudem ist in Folge immer die Person der Psychotherapeutin oder die Domäne der Psychotherapie gemeint, wenn die verkürzte Form „Therapeutin“ oder „Therapie“ angeführt wird. Den Autorinnen ist bewusst, dass es sich bei dieser Benennung keineswegs um eine gendergerechte Formulierung handelt. Aus Gründen des leichteren Leseflusses wurde diese Vorgehensweise dennoch gewählt.
Zusammenfassung
Am Gelingen psychotherapeutischer Prozesse sind verschiedenen Faktoren beteiligt, auch der Wirkfaktor „Person der Psychotherapeutin“ wird in diesem Zusammenhang beschrieben. Dies impliziert, dass sich die Therapeutinnen gut kennen müssen, um die notwendigen Ressourcen für Andere – meist Klientinnen – zur Verfügung stellen zu können. Dem entsprechend bedarf es komplexer Kompetenzen, um für eine professionelle Berufsausübung mit hoher personaler und gesellschaftspolitischer Verantwortung gewappnet zu sein.
Ergänzend zu bereits vorliegenden Ergebnissen (z. B. Laireiter, 2014; Rønnestad & Skovholt, 2013; Norcross & Lambert, 2011; Strauß & Kohl, 2009) war von Interesse, wie Expertinnen – und nicht Absolventinnen selbst – einen Kompetenzzuwachs durch selbsterfahrungsbezogene Ausbildungsanteile einschätzen. Ein Vergleich der vorliegenden Studienergebnisse mit bisher vorhandenen Erhebungen und mit aktueller Literatur lässt die Schlussfolgerung zu, dass das etablierte Modell der Selbsterfahrung in der therapeutischen Ausbildung auch weiterhin als wesentliches Qualitätsmerkmal im Kontext von Kompetenzaneignung beizubehalten ist.