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Erschienen in:

01.04.2019 | Editorial

Die Dissonanz – eine Frage der Perspektive

Ein schmaler Grat zwischen Freude, Pflicht und Belastung

verfasst von: Verena Kienast

Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 2/2019

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Auszug

Der Mensch ist ein zerrissenes Wesen. Das ist wohl eines seiner grundsätzlichen Merkmale und gehört zur Fähigkeit, mehr oder weniger frei zu denken und zu entscheiden. Das Privileg in unseren Breiten, dass jedes Kind zumindest eine Basisbildung erhalten soll und bis zum 15. Lebensjahr verpflichtet ist, eine Schule zu besuchen, wird durch eine andauernde Diskussion um Feriengestaltung konterkariert. Dabei geht es ja nicht darum, mit welchen Aktivitäten die Ferien ausgefüllt sein sollen, sondern wann und wieviel Ferien Kinder haben sollen/dürfen. Wenn sich der Bildungsminister öffentlichkeitswirksam wochenlang mit dieser Frage beschäftigt und nun zentral die Ferienordnung festlegen möchte, könnte man doch ein bisschen geneigt sein, dies als Ablenkungsmanöver zu bewerten. Mit Bildung hat das jedenfalls reichlich wenig zu tun. Während in den sogenannten Entwicklungsländern Kinder mit Freude in oft sehr improvisierte und schlecht ausgestattete Schulen gehen, wird hierzulande leider viel zu oft die Pflicht und die Belastung durch die Schule in den Vordergrund gestellt. Nur die ganz Kleinen freuen sich noch meist auf ihren ersten Schultag. Eine Freude, die aus unterschiedlichsten Gründen in der Mehrzahl der Betroffenen schnell verfliegt. Schade. …
Metadaten
Titel
Die Dissonanz – eine Frage der Perspektive
Ein schmaler Grat zwischen Freude, Pflicht und Belastung
verfasst von
Verena Kienast
Publikationsdatum
01.04.2019
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Wiener klinisches Magazin / Ausgabe 2/2019
Print ISSN: 1869-1757
Elektronische ISSN: 1613-7817
DOI
https://doi.org/10.1007/s00740-019-0280-3