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01.12.2016 | onkologiepflege
Die anderen und ich
Ansprüche an die interprofessionelle Zusammenarbeit
Erschienen in: ProCare | Ausgabe 10/2016
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Hintergrund
Optimale Ergebnisse wie geringere Morbidität, höhere Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie niedrigere Versorgungskosten im heutigen diagnosefokussierten Gesundheitssystem können durch eine effektive interprofessionelle Zusammenarbeit erreicht werden.
Ziel
Basierend auf der Literatur und eigenen klinischen Erfahrungen wird erfolgreiche beziehungsweise verbesserungswürdige interprofessionelle Zusammenarbeit reflektiert.
Ergebnisse
Einige Faktoren unterstützen den interprofessionellen Ansatz: das Ausräumen von Vorurteilen gegenüber anderen Berufsgruppen schon in der Grundausbildung — kollektives Lernen, um späteres gemeinsames Arbeiten zu fördern; frühzeitige Förderung der Wertschätzung der Kompetenzen der jeweils anderen Berufsgruppe durch Kommunikation; Organisationsstrukturen nach erforderlicher Fachkompetenz, ohne dass eine Berufsgruppe der anderen vorgesetzt ist; konstruktives Hinterfragen der Handlungsweisen oder Therapieentscheide; Schaffen von Anreizen im Gesundheitssystem zur Stimulation von gemeinsamem Lernen und Arbeiten.
Schlussfolgerungen
Von Bereichen wie Intensiv- und Notfallmedizin aber auch der palliativen Versorgung, in denen die Interprofessionalität schon heute gelebt wird, kann gelernt werden, wie eine positive Beeinflussung alltäglicher Prozesse im Sinn der Interprofessionalität möglich wird. Dies stellt einen Paradigmenwechsel im beruflichen Selbstverständnis dar, der in einzelnen Bereichen bereits teilweise vollzogen wird. Neben dem Fachpersonal sollte zukünftig auch der Patient — u nd möglicherweise seine Angehörigen — als weiteres Teammitglied gesehen werden, wodurch eine personenzentrierte Versorgung gewährleistet wird. Effekte einer solchen Teamarbeit müssen bezogen auf gemeinsam definierte Ergebnisse evaluiert werden, um zukunftsweisende Modelle der interprofessionellen Zusammenarbeit zu entwickeln und fördern.