19.10.2021 | Intensivmedizin
Der kritisch kranke Patient nach CAR-T-Zell-Therapie
Relevante Nebenwirkungen, deren Management und Herausforderungen an die Intensivmedizin
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 5/2021
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Hintergrund
Die Therapie mit Chimeric-antigen-receptor(CAR)-T-Zellen hat sich als neue Therapieform in der Onkologie etabliert. Im Rahmen einer Therapie mit CAR-T-Zellen kommt es regelhaft zu schweren Nebenwirkungen.
Material und Methoden
Review der Literatur zu CAR-T-Zell-Therapie, Toxizitäten und Nebenwirkungsmanagement
Ergebnis
Das „cytokine release syndrome“ (CRS) und das „immune effector cell-associated neurotoxicity syndrome“ (ICANS) treten regelhaft im Rahmen einer Therapie mit CAR-T-Zellen auf. Das CRS kann von einer milden grippeähnlichen Symptomatik bis hin zu einem Multiorganversagen führen. Bei ICANS kann sich letztendlich ein lebensbedrohliches Hirnödem entwickeln. Bei der Pathophysiologie des CRS spielt insbesondere das Interleukin‑6 eine entscheidende Rolle. Die Pathophysiologie des ICANS ist nicht vollständig verstanden. Das Management richtet sich nach dem Schweregrad gemäß Grading der American Society for Transplantation and Cellular Therapy (ASTCT). Beim CRS werden Tocilizumab und Kortikosteroide, für das ICANS Kortikosteroide empfohlen.
Diskussion
Nach einer CAR-T-Zell-Therapie kommt es regelhaft zu potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen. Weitergehende Therapieansätze sind bislang nicht gut untersucht. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Intensivmediziner*innen, Hämatolog*innen, Neurolog*innen und Ärzt*innen anderer Fachabteilungen ist von entscheidender Bedeutung. Aufgrund der steigenden Patientenzahlen ist von einer Zunahme an Patienten mit Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung im Rahmen einer CAR-T-Zelltherapie auszugehen.
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