Das Endometrium wird unter Einfluss des Gestagens atrophisch, was in einem im Ultraschalljargon als „dünn“, „strichförmig“ oder „flach“ bezeichneten Endometrium resultiert (Abb. 1). Seit Jahren hat sich informell der Grenzwert von 5 mm für ein „typisches Pillenendometrium“ eingebürgert [1]. Eine der wenigen Studien, in der die Endometriumdicken bei verschiedenen Langzeitkontrazeptiva verglichen wurden, ergab für Patientinnen mit Implanon® allerdings einen Mittelwert von 5,2 mm (±0,8 mm; [2]). Daher kann auch ein 6 mm breites Pillenendometrium im Bereich des Normalen für Kontrazeptivaeinnahme akzeptiert werden. Ein eher schmales Endometrium ist bei Frauen zu erwarten, die dienogesthaltige Kontrazeptiva nehmen (z. B. Valette®), da Dienogest das am stärksten das Endometrium atrophisierende Gestagen ist [3]. Im 3‑D‑Ultraschall ist das Pillenendometrium nicht schmaler, das Cavum uteri wird ja nicht kleiner, aber das Bild ist deutlich blasser und der Kontrast zum Myometrium meist geringer (Abb. 2).
Abb. 1
Schmales, echodenses Endometrium bei Einnahme einer gestodenhaltigen Pille
Abb. 2
Selbe Ultraschalluntersuchung mit Aktivierung der 3‑D-Funktion. Das Endometrium ist nicht schmaler, aber im Erscheinungsbild „blasser“ als bei regulär ovulierenden Frauen
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Metadaten
Titel
Der gynäkologische Ultraschallbefund unter „Pille“ und Depotlangzeitkontrazeptiva