12.09.2018 | Originalien
Der Effekt von Wachstumshormon auf die menschlichen Alterungsprozesse. Teil 1
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Eine große Anzahl von Studien weist auf die signifikante Reduktion der Wachstumshormonsekretion und der damit zusammenhängenden IGF-1-Plasmaspiegel während des menschlichen Alterungsprozesses hin. Diese Veränderungen gehen einher mit der Erniedrigung von Muskelmasse, Knochenmasse, Vitalität und dem Verlust von anderen wichtigen physiologischen Funktionen. Es finden sich ferner Verschlechterungen mentaler und kognitiver Funktionen und das gehäufte Auftreten einer erhöhten altersbedingten Fragilität. Außerdem nimmt das Risiko für Übergewicht und Adipositas zu. Diese Veränderungen sind begleitet von Insulinresistenz, Diabetes Typ 2 und kardiovaskulären Komplikationen. In dieser Arbeit werden die Wirkungen der Wachstumshormontherapie und ihre Bedeutung für die Präventionsmedizin, speziell für die verbesserte Lebensqualität, den Anstieg der Körpermagermasse, einhergehend mit einer Verminderung der abdominalen Fettmasse, und die deutlich verbesserte Skelett- und Muskelfunktion dargestellt. Im Zusammenhang damit stehen der Schutz vor dem kardiometabolischen Syndrom, ein durch rhGH normalisierter Blutdruck, eine Verminderung thrombotischer Marker sowie eine normalisierte endotheliale Funktion. Insgesamt kann demonstriert werden, dass die rhGH-Anwendung als ein hervorragendes Instrument in der Altersprävention geeignet sein könnte. Eine unabdingbare Voraussetzung ist, dass die Auswahl der Patienten nach klaren Kriterien erfolgt. Das bedeutet, dass die Indikationsstellung sich nach dem Ziel der Therapie, dem Ausschluss bekannter Risiken und Nebenwirkungen, dem Alter und möglichen Interaktionen mit anderen Therapien richten sollte.
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