01.10.2021 | Originalien
Der akute Asthmaanfall beim Kind und Jugendlichen
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Ausgabe 5/2021
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Aufgrund einer verbesserten Langzeitbetreuung sind Asthmaanfälle bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten seltener geworden. Die Diagnose des akuten Asthmaanfalls wird klinisch gestellt. Atemnot, eine erhöhte Atemfrequenz und giemende Atemgeräusche stehen im Vordergrund. Differenzialdiagnostisch müssen Bronchiolitis, Pneumonie, Pneumothorax und Fremdkörperaspiration ausgeschlossen werden. Zur Bestimmung des Schweregrads und für das Monitoring sind neben der Klinik Messungen der transkutanen Sauerstoffsättigung und der Blutgase notwendig. Als wichtigste nichtmedikamentöse Therapiemaßnahmen soll der Patient die dosierte Lippenbremse und atemerleichternde Körperstellungen einsetzen. Mittels Dosieraerosol und Spacer sollen 2–4 Hübe eines kurz wirksamen Beta-2-Agonisten (z. B. Salbutamol) alle 10–20 min für eine Stunde inhaliert werden. Bei nicht ausreichendem Ansprechen wird weiter inhaliert und Prednisolon 1–2 mg/kg Körpergewicht oral verabreicht. Bei sehr schweren Anfällen kann Magnesiumsulfat mit 25–50 mg/kg Körpergewicht (maximal 2 g) über 20 bis 30 min i.v. gegeben werden. Sedativa, Anxiolytika, Mukopharmaka, Antibiotika und erhöhte Flüssigkeitsmengen sollen nicht verwendet werden. Eine strukturierte Asthmaschulung hilft dem Patienten und seinen Betreuern, den Asthmaanfall besser zu managen.
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