Externer Inhalt Klicken Sie auf den Play-Button um diese Inhalte anzuzeigen und Drittanbieter-Cookies zu akzeptieren. (>) Aktualisieren Sie Ihre Cookie-Einstellungen. In dem Nest St. Maurice steht ein Arztwechsel bevor. Der alte Dr. Parpalaid – im Städtchen bekannt dafür, dass er für gewöhnlich nur Bettruhe und Kräutertee verschreibt – verlässt die Stadt und gibt den Staffelstab an einen gewissen Dr. Knock weiter. An jenem sonnigen Tag, als der in St. Maurice erscheint, um die Praxis zu übernehmen, sind die Einheimischen einigermaßen erstaunt, dass es ein Schwarzer ist, der sie künftig behandeln wird. Doch keiner erwähnt es dem großgewachsenen, gut aussehenden Mann gegenüber auch nur mit einem Wort. Im Gegenteil: Die meisten sind auf freundliche Art neugierig und dem Fremden in ihrer Mitte durchaus wohlgesonnen. Was allerdings nichts an der Tatsache ändert, dass Knock schon nach kurzer Zeit klar wird, dass wird, dass mit seinen potenziellen Patienten, so zahlreich sie auch sein mögen, nicht viel Geld zu machen ist. Zu robust und zu gesund sind sie, und zu wenig gewillt, sich wegen einer Erkältung oder eines schmerzenden Rückens gleich in medizinische Behandlung zu geben. Das muss sich ändern, entscheidet Knock. Und erinnert sich an seine frühen Jahre, als er sich mit krummen Sachen relativ erfolgreich durchs Leben schlug. Die Idee, die er umgehend in die Tat umsetzt, ist so simpel wie genial: Mit Hilfe des Postboten, einem chronischen Trunkenbold, der auf seinen Runden nicht nur die Kunde vom neuen Herrn Doktor verbreitet, sondern auch die gute Nachricht, dass dieser einmal pro Woche einen Vormittag lang seine Patienten umsonst behandelt, generiert er jede Menge Kundschaft, die ihm schon bald die Bude einrennt. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage in die Tat umsetzend, macht Dr. Knock seinen Mitmenschen, denen im Grunde genommen nicht wirklich etwas fehlt, klar, dass sie alles in allem dringend medizinischer Hilfe bedürfen. Kratzbürste in der Sprechstunde Dem Postboten drückt er seinen Zeigefinger so fest in den Oberbauch, bis es tatsächlich weh tut; ein Mittel dagegen ist genauso schnell aufgeschrieben. Madame Pons, einer wohlhabenden Witwe, macht Knock weiß, dass für ihre chronischen Schlafstörungen Gefäßveränderungen im Hirn verantwortlich seien. Und für die Cuq, eine reiche Bäuerin, der ein Ruf als gemeine Kratzbrüste vorauseilt, denkt er sich ein Rückenleiden aus, verursacht durch einen frühkindlichen Sturz. Trotz kostenloser Dienstags-Sprechstunde lässt sich Dr. Knock für die jeweilige Behandlung natürlich entlohnen. Obwohl er sein Diplom von der medizinischen Fakultät im Behandlungszimmer für jeden sichtbar an die Wand gehängt hat, ist es ausgerechnet der Pfarrer, der dem „Wunderdoktor“ die größte Skepsis entgegenbringt. Der Abbé, so scheint es, ist machtlos, die für ihn schädliche Entwicklung aufzuhalten – und kann nur noch auf ein Wunder hoffen, um die Verhältnisse im Dorf wieder umzukehren. Das lässt nicht lange auf sich warten: Während eines Festes mit Tanzball, auf dem Dr. Knock beobachtet, wie die junge Magd Adèle sich mit einem Verehrer streitet, kommt ein Landstreicher ins Dorf geschlichen. Es ist, reiner Zufall, ausgerechnet Lansky, einstiger Krimineller aus Marseille, dem Knock noch eine Menge Geld schuldet. Der Arzt bekommt von dessen Anwesenheit zunächst aber nichts mit. Zu sehr ist er mit seinen Gefühlen für Adèle beschäftigt. „Knock“ ist dennoch keine 08 / 15-Komödie ist, sie beruht auf einem extrem düsteren Theaterstück des französischen Schriftstellers Jules Romains alias Louis Farigoule (1885 bis 1972). Romains schrieb „Knock oder Der Triumph der Medizin“ 1923 und offenbarte darin die Ängste eines Autors, der sah, dass sich eine der größten Bedrohungen aller Zeiten abzeichnete: das Erstarken von Hitlers NSDAP, die drei Jahre zuvor gegründet worden war und die Überlegenheit der arischen Rasse propagierte. Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen Mit: Omar Sy, Alex Lutz, Ana Giradot u. a. Länge: 113 Minuten. Frankreich 2017 Kinostart: 22. Februar 2018 ×