01.03.2016 | editorial
Brennpunkt Adipositas: what gender has to do with …!
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 3-4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Adipositas nimmt weltweit zu und hat sich seit den 1980er-Jahren mehr als verdoppelt. Die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ist mittlerweile übergewichtig oder adipös. Laut der Weltgesundheitsorganisation waren 2014 bereits 39 % der Männer und 40 % der Frauen übergewichtig und 11 % der Männer und 15 % der Frauen adipös [1]. International steigt sowohl die Rate an jungen Frauen mit Adipositas, darunter auch jener mit einem Vollbild des metabolischen Syndroms, als auch die Prävalenz der Adipositas bei älteren Frauen. Die Fettverteilung unterscheidet sich bei jüngeren Menschen ab der Pubertät deutlich zwischen den Geschlechtern, wobei Männer – unabhängig vom Gewicht – mehr viszerales und mehr Leberfett aufweisen, niedrigere Adiponektinspiegel und eine ausgeprägtere Insulinresistenz zeigen und dadurch auch durch ein höheres kardiovaskuläres Risiko als Frauen charakterisiert sind [2, 3]. Frauen weisen deshalb auch öfter einen „metabolisch gesunden Übergewichtstyp“ auf als Männer, wobei aber auch in diesen Fällen oft im weiteren Verlauf eine Progression in die „metabolisch ungesunde Variante“ stattfindet. Nach der Menopause und dem Östrogenverlust nimmt jedoch auch bei Frauen das Bauch- und Leberfett zu und sie gleichen sich mehr dem männlichen Bild der Fettverteilung an [4]. Gleichzeitig steigt auch ihr kardiovaskuläres Risiko stärker an als das bei Männern gleichen Alters. Allerdings haben Frauen auch mehr braunes Fettgewebe, das auch eine höhere Aktivität aufweist, als dies bei Männern der Fall ist, was in Zukunft möglicherweise auch therapeutisch genutzt werden kann. …Anzeige