Behandlung der Divertikulitis – wann konservativ, wann operativ?
- 04.06.2025
- Originalien
- Verfasst von
- Daniel Rais
- Francesca Cordera
- Prof. Dr. med. Robert Rosenberg, FACS, Executive MBA
- Erschienen in
- Schweizer Gastroenterologie | Ausgabe 2/2025
Zusammenfassung
Das Erscheinungsbild und die Behandlung der Divertikulitis variieren je nach Schweregrad und Zustand des Patienten. Wünschenswert ist eine interdisziplinäre Beurteilung der Patienten, in der zwischen konservativen und operativen Behandlungsansätzen unterschieden wird. Eine Divertikulitis entsteht durch Entzündungen der vor allem im linksseitigen Kolon gelegenen Divertikel und ist eine häufige gastrointestinale Erkrankung. Risikofaktoren sind genetische Prädisposition, Übergewicht, Nikotinkonsum und ballaststoffarme Ernährung. Die Diagnostik erfolgt durch Anamnese, Laboruntersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Sonographie oder Computertomographie. Zur Einteilung wird die CDD(Classification of Diverticular Disease)-Klassifikation verwendet, um Schweregrade und Komplikationen der Erkrankung zu bewerten. Bei der akuten unkomplizierten Divertikulitis ist eine ambulante Behandlung ohne Antibiotika möglich. Studien zeigen, dass Antibiotika in akuten unkomplizierten Fällen ohne Risikokonstellation keinen signifikanten Vorteil bieten. Bei komplizierten Fällen, wie gedeckten Perforationen oder Abszessen, ist eine stationäre Behandlung mit Antibiotika und gegebenenfalls eine interventionelle Drainage notwendig. Eine Operation ist bei freier Perforation der Divertikulitis mit Peritonitis notfallmässig indiziert. Hierbei wird eine Rektosigmoidresektion mit primärer Anastomose angestrebt. Bei chronisch-rezidivierenden Formen kann eine elektive Rektosigmoidresektion in Betracht gezogen werden, um die Lebensqualität zu verbessern. Die Indikation zur Operation sollte die beeinträchtigte Lebensqualität berücksichtigen mit Abwägen der Vor- und Nachteile einer Rektosigmoidresektion und nicht auf der Anzahl stattgehabter Entzündungsschübe basieren. Mehrere Studien zeigen, dass die Lebensqualität nach Rektosigmoidresektion besser ist als weitere durchgemachte chronisch-rezidivierende Entzündungsschübe. In der elektiven Situation ist das Operationsrisiko in geübten Händen niedrig.
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- Titel
- Behandlung der Divertikulitis – wann konservativ, wann operativ?
- Verfasst von
-
Daniel Rais
Francesca Cordera
Prof. Dr. med. Robert Rosenberg, FACS, Executive MBA
- Publikationsdatum
- 04.06.2025
- Verlag
- Springer Vienna
- Erschienen in
-
Schweizer Gastroenterologie / Ausgabe 2/2025
Print ISSN: 2662-7140
Elektronische ISSN: 2662-7159 - DOI
- https://doi.org/10.1007/s43472-025-00165-w
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