Neuer BTK-Inhibitor bei Morbus Waldenström besserer verträglich?

Bisher war bei Patienten mit Morbus Waldenström der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Ibrutinib eine Option. Ein neuer Wirkstoff schlägt Ibrutinib zwar nicht in der Wirksamkeit – dafür punktet er bei der Verträglichkeit. Wird bei Patienten mit Morbus Waldenström (MW) eine Therapie erforderlich, ist die Behandlung mit dem BTK(“bruton's tyrosine kinase”)-Inhibitor Ibrutinib eine Option. Aus Ergebnissen der Phase-III-Studie ASPEN geht nun hervor, dass der neue BTK-Inhibitor Zanubrutinib (Zanu) bei MW-Patienten vergleichbar wirksam zu sein scheint wie Ibrutinib (Ibru), bei besserer Verträglichkeit [Tam CSL et al. ASCO. 2020;Abstr 8007]. MW-Patienten mit MYD88-Mutation (n = 201) waren randomisiert entweder mit Zanu oder Ibru behandelt worden. Nach medianem Follow-up von 19,4 Monaten betrug die Rate für ein vollständiges Ansprechen (CR) bzw. sehr gutes partielles Ansprechen (VGPR) 28,4 versus 19,2% (p = 0,09). Insgesamt weniger Nebenwirkungen Unter Zanu sei das Nebenwirkungsprofil günstiger ausgefallen als unter Ibrutinib, berichtete Professor Constantine Si Lun Tam, Peter MacCallum Cancer Centre, Melborune, Australia. Etwa habe es unter Zanu numerisch weniger nebenwirkungsbezogene Todesfälle, Dosisreduktionen oder Behandlungsabbrüche gegegeben.Vorhofflimmern oder Hypertonie waren unter Ibru höher und stiegen kumulativ im Behandlungsverlauf an; unter Zanu hingegen verliefen diese Risiken nach ca. 12 Behandlungswochen stabil auf einem niedrigeren Plateau. Auch die Raten für Diarrhöen (20,8 vs. 32,7%) oder schwere Blutungen (5,9 vs. 9,2%) fielen zugunsten von Zanu aus. Allerdings war die Neutropenierate unter Zanu höher als unter Ibru. Das habe sich aber nicht in einem höheren Infektionsrisiko unter Zanu niedergeschlagen, betonte Tam. Die bessere Verträglichkeit von Zanu könnte damit zusammenhängen, dass der BTK-Inhibitor noch zielgerichteter wirkt als Ibrutinib, so Tam. Ein weiterer Vorteil von Zanu sei, dass er auch zusammen mit Protonenpumpeninihibitoren verabreicht werden könnte. In den USA ist der Wirkstoff bereits für die Behandlung von Patienten mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzelllymphom zugelassen. Quelle: ASCO Annual Meeting 2020, 29.5-31.5.2020, virtuell; Session: ASPEN: Results of a phase III randomized trial of zanubrutinib versus ibrutinib for patients with Waldenström macroglobulinemia (WM). www.springermedizin.de

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