Frage: Treten Beschwerden bei Hasel-Allergikern heuer früher auf?
Dr. Berger: Streng genommen begann die Pollensaison bereits Ende 2022 mit der Purpurerle. Leider haben die allergischen Symptome nicht lange auf sich warten lassen. In den ersten beiden Jänner-Wochen meldeten sich Hasel-Allergiker mit Symptomen. Selten so früh oder im Trend? Was ist der Grund für die immer früher auftretenden Beschwerden?
Ursache sind die stetig steigenden Temperaturen. Frühblüher wie Erle, Hasel und Birke haben ein integriertes „Thermometer“. Die Pflanze registriert die täglichen Maximaltemperaturen und summiert sie auf. Ist eine Mindestsumme erreicht beginnt die Pflanze zu stäuben. Aus diesem Grund lag in Wien in den 1970er-Jahren der Blühbeginn der Hasel im März und 2023 Anfang Jänner. Derzeit können Allergiker durchatmen, Niederschläge und kältere Temperaturen im Jänner wirken sich negativ auf den Pollenflug aus (solange die Temperaturen unter 5 C° bleiben). Derzeit rechnet der Pollenwarndienst mit einer durchschnittlich bis unterdurchschnittlichen Belastung durch Frühblüher . Daher die Faustregel: Sieht man im Jänner T-Shirts auf der Straße, sind allergische Symptome nicht unwahrscheinlich.
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Frage: Treten Beschwerden bei Hasel-Allergikern heuer früher auf? Die Frage einer Ärzte Woche-Leserin ist berechtigt. Denn streng genommen begann die Pollensaison bereits Ende des Vorjahres mit der Blüte der Purpurerle.
In Österreich ist das Lieblingshaustier Nummer eins die Katze, etwa 1,8 Millionen tigern durch Wohnungen und Gärten. Gleichzeitig reagiert ein Drittel der Allergiker auch auf ein Haustier. Am stärksten ausgeprägt ist hierbei die Allergien auf Katzen!
Die Richtung stimmt bedenklich. Zwar ist der Winter nach wie vor eine Zeit, in der Pollen-Allergiker durchatmen können, zumal am Skilift oder bei Waldspaziergang. Doch die Lücke zwischen Ragweed- und Haselblüte schließt sich allmählich. Bestes Beispiel ist die früher als Keksallergie bekannte, in Wahrheit aber von einem winterblühenden Gehölz ausgelöste, Purpurerle. Über diesen Neubürger berichtet Dr. Markus Berger vom Pollenwarndienst der MedUni Wien.