24.01.2018 | Originalien
Aktuelle therapeutische Strategien beim Morbus Crohn
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 1/2018
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der Morbus Crohn gehört zu der Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Obwohl eine Heilung der Erkrankung bislang nicht möglich ist, gelingt es heute bei vielen Patienten aufgrund der zunehmenden medikamentösen Therapieoptionen eine gute Lebensqualität zu erreichen. Die eigentliche Wende in der Therapie des Morbus Crohn trat mit der Einführung der Tumornekrosefaktor(TNF)-α-Antikörper um die Jahrtausendwende ein. Das Behandlungsspektrum wurde in den letzten 2 Jahren durch Integrinantikörper sowie einen Interleukin(IL)-12/IL-23-Antikörper ergänzt. Die Remissionsinduktion erfolgt allerdings klassischerweise weiterhin mithilfe von Steroiden. Falls diese nicht ausreichen, sollte in Abhängigkeit der Krankheitsaktivität ein klassisches Immunsuppressivum, oder aber primär eines der neuen schnell wirksamen Biologika hinzugenommen werden. Im Krankheitsverlauf stellt die steroidfreie Remissionserhaltung ein zentrales Therapieziel dar. Hierzu kommen Mono- und Kombinationstherapien unter Einbindung von Azathioprin, Methotrexat und Biologika zur Anwendung. Mit dieser Übersicht soll aufgezeigt werden, bei welchen Patienten welche Substanzen heute eingesetzt werden soll. Aktuell stehen nur wenige Prädiktoren zu Verfügung, die eine Aussage über den weiteren Krankheitsverlauf ermöglichen. Langfristig muss neben der Entwicklung weiterer Therapieoptionen daher das Ziel verfolgt werden, solche Prädiktoren zu identifizieren, die eine individuelle Therapiesteuerung ermöglichen.
Anzeige