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Erschienen in:

08.05.2018 | Perspektiven

Ärztliches Handeln in der Defensive der Verrechtlichung

Eine medizinphilosophische Betrachtung

verfasst von: a.o. Univ.-Prof. Dr. Herwig Peter Hofer, Univ.-Prof. Dr. Mag. phil. Franz Josef Seibert, Ass.-Prof. Dr. Regina Gatternig, Dr. Helmut Hofbauer

Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 3/2018

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Zusammenfassung

Die Folge von Effizienzdiktat und Zunahme von Vorschriften und Pflichten in den letzten Jahren ist eine Änderung des ärztlichen Berufsbildes: Die stetige Ökonomisierung und Verrechtlichung ließ die ärztliche Praxis von einer Kultur des Heilens zu einer Dienstleistung mutieren. Angeboten werden immer mehr möglichst vollständig rechtlich abgesicherte, auf wissenschaftlichen Grundlagen basierende Behandlungspakete. Die Wissenschaft etabliert Grundlagen, wobei publiziertes Wissen prinzipiell unbeschränkt, das einzelmenschliche jedoch stark beschränkt ist. Dies fußt auf der Illusion des zur wissenschaftlichen Erkenntnis fähigen Einzelmenschen. Ärztliches Handeln muss jedoch rechtlich nach den Grundsätzen der medizinischen Wissenschaft und den Regeln der ärztlichen Kunst erfolgen. Logische Konsequenz: Ein Facharzt mit durchschnittlichen Fähigkeiten kann diesen wissenschaftsorientierten Standard nicht vollständig einhalten. Ebenso wenig kann er aufklärungspflichtgemäß „Risiken und deren Eintritt“ vorhersehen – organisches Leben entzieht sich der Kausalität. In der Klagemedizin gibt es systembedingt zahlreiche Profiteure, was insgesamt die Befürchtung zulässt, dass sich eine Defensivmedizin, die dem formalen Recht gegenüber dem Patientenwohl den Vorrang gibt, implementieren könnte.
Literatur
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Zurück zum Zitat Becker HP (1997) Effizienz und Ökonomie in der Chirurgie werden immer wichtiger. Dtsch Arztebl 40(55):A-2575–A-2578 (Kongressbericht) Becker HP (1997) Effizienz und Ökonomie in der Chirurgie werden immer wichtiger. Dtsch Arztebl 40(55):A-2575–A-2578 (Kongressbericht)
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Zurück zum Zitat Egger JW (2005) Das biopsychosoziale Krankheitsmodell. Grundzüge eines wissenschaftlich begründeten ganzheitlichen Verständnisses von Krankheit. Psychol Medizin 16(2):3–12 Egger JW (2005) Das biopsychosoziale Krankheitsmodell. Grundzüge eines wissenschaftlich begründeten ganzheitlichen Verständnisses von Krankheit. Psychol Medizin 16(2):3–12
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Zurück zum Zitat Prutsch K (2005) Lege artis-Behandlung. Alles was Recht ist. Qualitas 30:14–15 Prutsch K (2005) Lege artis-Behandlung. Alles was Recht ist. Qualitas 30:14–15
Metadaten
Titel
Ärztliches Handeln in der Defensive der Verrechtlichung
Eine medizinphilosophische Betrachtung
verfasst von
a.o. Univ.-Prof. Dr. Herwig Peter Hofer
Univ.-Prof. Dr. Mag. phil. Franz Josef Seibert
Ass.-Prof. Dr. Regina Gatternig
Dr. Helmut Hofbauer
Publikationsdatum
08.05.2018
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Wiener klinisches Magazin / Ausgabe 3/2018
Print ISSN: 1869-1757
Elektronische ISSN: 1613-7817
DOI
https://doi.org/10.1007/s00740-018-0233-2