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Ärzte Woche

07.02.2023 | Ärzteball 23

71. Wiener Ärzteball - Coole Paare vor großem Publikum

verfasst von: Martin Krenek-Burger

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Im Jahr 2023 feiert nicht nur der Ärzteball ein Comeback, das Tanzen an sich kommt aus der digitalen Nische heraus, die Tänzer kehren zurück in den Ballroom. Mutige junge Paare haben monatelang geprobt, um am Tag X über das Parkett zu gleiten. Die Ärzte Woche hat sie begleitet.

Eine Ärzteball-Eröffnung entsteht nicht an einem Tag. Es vergehen Monate der Vorbereitung und des Übens, ehe ein Jungdamen- und Jungherrenkomitee in den Festsaal der Hofburg einzieht. Und es gehört einiges an Mut dazu, sich aufs Parkett zu wagen. Die Entschlossenheit war den Debütanten schon beim ersten Vortanzen im Spätherbst 2022 anzumerken. „Das war jetzt zwar nix, aber eigentlich können wir es“, meinte ein Kandidat auf die Frage, wie er seine Darbietung, verlangt war ein Rechtswalzer, selbst beurteilen würde.

Erklärung: Eröffnungspaare benötigen einige tänzerische Voraussetzungen wie Taktgefühl – der ¾-Takt ist dem Wiener, entgegen der landläufigen Meinung, nicht eingeboren – sowie die richtige Schrittfolge und -länge. Es schadet auch nichts, wenn die Paare den Rechtswalzer flach und auf einer Linie tanzen, und dass der Herr mit rechts beginnt – so wie bei den meisten Tänzen, die auf -a enden. So vieles ist zu beachten: Körperspannung, die richtigen Tanzschuhe – und das strahlende Lächeln nicht vergessen!

Begeistert für das Schöne

Der lange Saal, in dem normalerweise die Ärztekammer für Wien ihre Sitzungen abhält, wird für wenige Stunden zum Ballroom. Choreograf und Juror Erwin Bauer vom WBT Wiener Balletttheater Mastaire ist Vollprofi. Für die schwächeren Tänzer haben er und Ball-Lady Bettina Wiltos aufmunternde Worte: „Ihr seid ein cooles Paar“ (Wiltos) oder „Es wäre schön, wenn ihr dabei wäret. Bitte nehmt noch ein paar Privatstunden!“ (Bauer). Rote Wangen, trockene Münder, kalte Hände – Die jungen Tänzerinnen und Tänzer (Jahrgang 1996 und jünger) warten im Vorraum auf ihren Auftritt. Drinnen gibt es keine vernichtenden Kritiken. Höchstens: „Entweder ihr hab nicht das getanzt, was die Musik gespielt hat, oder die Musik hat nicht das gespielt, was ihr getanzt habt.“ An Dancing-Star-Juror Balázs Ekker gemahnende Härteeinlagen vernimmt man hier nicht. Erwin Bauer: „Ich bin begeisterter Tänzer. Jeder, den ich zum Tanzen motivieren kann, ist für mich ein Gewinn. Tanzen ist so etwas Schönes, das sollte jeder einmal im Leben gemacht haben, egal in welcher Intensität.“

Das Vortanzen ist aus, im CD-Player dreht noch der Strauss. Und wenn Ärzteball-Spezialist Ulrich Starl, der die Paare einteilt, nicht die Musik angehalten hätte, wer weiß, dann hätten Bauer und Wiltos für einige Takte Walzer ihre Tanzschuhe übergestreift. Doch so viel Zeit bleibt leider nicht. Die Tanzpaare warten nämlich auf ihre Bewertung. Einige brauchen noch Tanzstunden, anderen werden gleich zur ersten Probe bestellt. „Wir machen was draus“, meint Sir Bauer, als ihm der Reporter einen Kommentar zum Gezeigten entlocken will. „Für eine gelungene Eröffnung braucht es ein Gespür dafür, was der jeweilige Jahrgang vermag. Wie viele tanzen wie gut? Sind Hebefiguren möglich?“ Bettina Wiltos ist angetan von den jungen Paaren, „obwohl zwei Pandemiejahre ein Lücke gerissen haben und die Tanzkenntnisse da und dort aufgefrischt werden müssen“.

Fracksausen und Premierenfieber

Mit frischem Schwung ins neue Jahr: Generalprobe für den 71. Ärzteball. Der Nachmittag des 28. Jänner 2023. Das Jungdamen- und Jungherrenkomitee hat sich in Gala geworfen: bodenlanges weißes Kleid und Frack. Ihre Premiere feiern Paulina Hagen und ihre Tanzpartnerin Denise Leitner. Die Freundinnen sind fleißig, Hagen beginnt im Februar sogar als Assistentin an ihrer Tanzschule. „Die Entscheidung, den Ärzteball zu eröffnen, haben wir aus einer Laune heraus getroffen. Unsere Tanzpartner machen sich aus Balleröffnungen nicht viel, da wir diese Erfahrung aber unbedingt mal machen wollten, haben wir uns kurzer Hand zusammengetan.“ Und warum der Ärzteball? „Nachdem wir uns die Ärzteball-Website angeschaut hatten, war uns klar, dass wir hier eröffnen möchten, da wir auch den Charitygedanken toll fanden.“ Die Erfahrung, den Opernball eröffnet zu haben, haben Sophie Heindl und Nikolaus Potapow vorzuweisen. 2020 war’s, dann kam die Pandemie. Was sie jetzt empfinden? „Pure Freude.“

Zwei, die als Fixsterne der Eröffnung eingeplant waren, mussten in letzter Sekunde krankheitshalber absagen. Bei einem MilAk-Tanzkurs im Jahr 2018 hatten sich Alina Eckert und Johannes Bayer kennengelernt. Der Eisbrecher waren Bayers gute Manieren. Kein Wunder. Der Offzier und Gentleman forderte Eckert mit Handkuss und „Darf ich bitten?“ zum Tanzen auf. Gutes Benehmen ist gefragt!


Tipp. Weitere Stories vom Wiener Ärzteball finden Sie hier: https://www.springermedizin.at/aerzteball-23/23987110

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Metadaten
Titel
71. Wiener Ärzteball - Coole Paare vor großem Publikum
Schlagwort
Ärzteball 23
Publikationsdatum
07.02.2023
Zeitung
Ärzte Woche
Ausgabe 1/2022

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