Der Generalstabschef nimmt für die Presse eine möglichst bedeutungsvolle Pose ein. Mischa Nawrata; Deborah Sengl × Deborah Sengl zeigt "die letzten Tage der Menschheit" im Essl-Museum als Installation Österreichische Künstler stehen heuer im Essl Museum in Klosterneuburg im Mittelpunkt des Ausstellungsgeschehens. Den Anfang macht Deborah Sengl, die auch das Jubiläumsjahr 2014 als Bezugspunkt für ihre Arbeit herangezogen hat und mit ihrer Interpretation der „letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus einen sehr eindrücklichen Denkanstoß liefert. 44 Szenen der Bühnenfassung des Werks hat die 1974 in Wien geborene Künstlerin ausgewählt. Ihre Protagonisten: Weiße Ratten. Eröffnung ist am 31. Jänner. Tiere – in der dreidimensionalen Darstellung als Tierpräparate - sind für Absolventin der Universität für angewandte Kunst in Wien ein ideales Instrumentarium, um die Schwächen und Problemstellen der menschlichen Gesellschaft darzustellen. Das auf den ersten Blick nett anzusehende Schaf entpuppt sich da bald als Wolf, das Schwein demonstriert den Fitness- und Diätwahnsinn und das Walross den Vielfraß. Die Projektion auf Tiere ermöglicht Sengl eine Abstraktion, die die Darstellung in Menschengestalt nicht leisten kann. Menschliche Gesichtszüge lenken vom Thema ab, stellt sie fest. Zunächst akribisch gezeichnet, dann auch auf Leinwand gemalt, münden die Projekte schließlich in der Skulptur. Für die aktuelle Ausstellung im Essl-Museum fiel die Wahl sowohl aus praktischen als auch aus Symbolkraftgründen auf die weißen Ratten: Etwa 200 Stück und alle gleich, alle gleich mitschuldig an den Geschehnissen – ob Journalist, Soldat oder Krankenschwester. Nur der Autor selbst tritt als schwarze Ratte – dreimal – auf. Wie in der Realität, wie im Kraus'schen Werk und wie bei Deborah Sengl endet das Geschehen in der Katastrophe. Die Apokalypse ist fulminant. Deborah Sengl: Die letzten Tage der Menschheit Essl Museum, Klosterneuburg Bis 25. Mai 2014 Informationen: www.essl.museum