Rofo 2009; 181(4): 310
DOI: 10.1055/s-0029-1214229
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Kopf-Hals-Karzinome - Welche Faktoren beeinflussen die Dysphagie?

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Publication Date:
07 April 2009 (online)

 

Patienten mit Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich leiden häufig unter Schluckstörungen, die dann zu Malnutrition und Gewichtsverlust führen können. N. P. Nguyen et al. versuchten Faktoren zu identifizieren, die bei diesen Patienten die Dysphagie beeinflussen. Br J Radiol 2008; 81: 706–710

Die Autoren begutachteten hierzu retrospektiv Daten von Patienten, die nach der Diagnose eines Kopf-Hals-Karzinoms mittels modifizierten Barium-Breischlucks untersucht worden waren, um Dysphagie oder Gewichtsverlust abzuklären. Dabei hatten die Patienten Mahlzeiten verschiedener Konsistenzen von flüssig bis fest auf einem Teelöffel mit Bariumbrei vermischt verabreicht bekommen. Anhand des Befundes graduierten die Autoren auf einer Skala von 1 (normal) bis 7 (schwere Störung) die dysphagischen Symptome. Anschließend korrelierten sie diese mit verschiedenen Faktoren.

Eingang in die Analyse fanden 236 Patienten mit einem medianen Alter von 62 Jahren (42–87 Jahre), davon 233 Männer. Die Dysphagie wurde bei 82 Patienten als Grad 1 eingestuft, bei 88 als Grad 2, bei 15 als Grad 4, bei 9 als Grad 5, bei 5 als Grad 6 und bei 8 als Grad 7. Unter einer Dysphagie der Grade 3 bis 7 litten dabei 20 % der Patienten mit T1- und T2-Tumoren sowie 31% der Patienten mit T3- und T4-Tumoren. Die entsprechenden Zahlen für die Stadien N0 und N1 bzw. N2 und N3 betrugen 20 bzw. 39 %. Patienten mit Tumoren der Mundhöhle, des Larynx, des Oropharynx und des Hypopharynx litten zu einem Anteil von 5, 29, 33 und 51 % an einer Dysphagie der Grade 3 bis 7. Alter und Begleiterkrankungen, wie Diabetes, Bluthochdruck oder Gefäßkrankheiten, hatten dabei keinen Einfluss auf die Dysphagie.

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