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01.02.2016 | notfall
Soziale Aspekte von Einsätzen im Rettungsdienst
Mitarbeiter benötigen Unterstützung im Umgang mit diesen Patienten
Erschienen in: ProCare | Ausgabe 1-2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Viele Einsätze in der präklinischen Notfallrettung erscheinen den Rettern als „Fehleinsätze“ oder falsche Indikationen im Sinne der Landesrettungsgesetze. Solche Einsätze werden oftmals durch soziale Aspekte getriggert, oder diese stehen gar im Vordergrund des Einsatzes. Mitarbeiter der Rettungsdienste werden mit sozialen Problemen konfrontiert und fühlen sich in der Folge häufig damit allein gelassen.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Beitrag fördert das Verständnis der Rettungsdienstmitarbeiter für die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Problemen und Gesundheit. Für häufige soziale Notfälle im Rettungsdienst werden Lösungsstrategien angeboten.
Material und Methode
In dieser Arbeit werden Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit bzw. Krankheit aufgezeigt. Typische Einsatzindikationen, bei denen soziale Aspekte eine große Rolle spielen, werden dargestellt und Lösungsstrategien für das Vorgehen vorgeschlagen. Diskutiert wird der Umgang mit Fällen von Kindesmisshandlung und häuslicher Gewalt. Drei klassische psychiatrische Problematiken mit häufig sozialer Komponente werden erörtert: psychomotorische Erregungszustände, Suizide und alkoholassoziierte Einsätze. Hier wird besonders auf Fremdgefährdung und aggressive Patienten eingegangen. Gerade bei älteren und chronisch-kranken Patienten spielen neben der Behandlung medizinischer Fragen soziale Probleme eine wichtige Rolle.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die Möglichkeiten des Rettungsteams zur Lösung sozialer Probleme sind in aller Regel stark begrenzt. Es ist für das Rettungsteam jedoch wichtig, die Strukturen und nichtmedizinischen Ansprechpartner in der eigenen Region zu kennen und zielgerichtet an sie zu verweisen. Dazu gehören Sozialdienste, Jugendämter; Kriseninterventionsteams oder beispielsweise sozialpsychiatrische Dienste.