01.01.2013 | fallbericht
Systemische Hantavirus-Infektion bei einem komatösen HIV Patienten
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 1-2/2013
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Klinik
Ein 40 jähriger, desorientierter, HIV- und Hepatitis B positiver Patient wurde mit 40,3°C vorstellig. Es lag eine Sinustachykardie (160/min) mit arterieller Hypotonie (70/60 mmHg) vor.
Untersuchungen
Erhöhte Entzündungsparameter, Retentionsparameter, sowie Proteinurie, Thrombopenie. CD4+ T-Helferzahl: 320/µl (32 %), HIV RNA: < 40 Kopien/ml, Hepatitis B DNA: 20800 Kopien/ml. Hantavirus-Serologie (Immunfluoreszenz-Antikörper-Test): 1:2048; Serotyp Puumala.
Verlauf
Es wurde eine leitliniengerechte Sepsistherapie und Antibiose mit Piperacillin und Tazobactam eingeleitet. Bei respiratorischer Insuffizienz bei Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS ) mit bipulmonalem Infiltrat erfolgte die Intubation. Bei akutem intrarenalem Nierenversagen bei Aufnahme bestand keine Indikation zur Dialysebehandlung.
Bei paralleler HIV Erkrankung und Hepatitis B wurde eine antiretrovirale Therapie begonnen. Bei Fieber, konjunktivalen und petechialen Einblutungen sowie subkutanen Einblutungen und Nierenversagen wurde eine Hantavirus-Infektion (Serotyp Puumala) festgestellt.
Schlussfolgerung
Anhand dieses Fallberichtes zeigt sich der potentiell fulminante Verlauf der Puumala Infektion. Dies ist untypisch für diese oft blande verlaufende Infektionskrankheit.
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