Skip to main content
Erschienen in: hautnah 1/2015

01.02.2015 | Allergologie

Kreuzreaktionen bei Haustierallergien

Neue diagnostische Möglichkeiten durch die moderne molekulare Allergologie

verfasst von: Doz. Dr. Wolfgang Hemmer

Erschienen in: hautnah | Ausgabe 1/2015

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Tierhaare sind nach den Pollen zweithäufigste Ursache für eine Inhalationsallergie. Katzen sind die mit Abstand wichtigsten Auslöser, gefolgt von Hund, Pferd und Kleintieren. In der Praxis zeigen 50 % aller Tierhaarallergiker eine simultane Sensibilisierung gegen mindestens ein weiteres Tier bei oft unklarer klinischer Relevanz. Dies kann Ausdruck einer unabhängigen Sensibilisierung gegen verschiedene Tiere oder aber Folge von Kreuzreaktionen sein. Im Unterschied zur konventionellen Allergiediagnostik mit Gesamtextrakten gewährt die moderne Komponentendiagnostik Einsicht in individuelle Sensibilisierungsmuster und liefert dem Allergologen eine Erklärung für die molekularen Hintergründe polyvalenter Tierhaarsensibilisierungen. Neben Serumalbuminen wurden rezent insbesondere Lipocaline als wichtige kreuzreaktive Allergene identifiziert. Während Lipocaline in der Katze nur Nebenallergene sind (etwa 30 % sind dagegen sensibilisiert), stellen sie in Hund, Pferd und sämtlichen Kleintieren die Hauptallergene dar. Die Sequenzähnlichkeiten dieser Lipocaline sind sehr variabel (< 20 bis > 70 %), weshalb sich sehr komplexe Kreuzreaktionsmuster ergeben. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Tiere gleich mehrere, einander teilweise recht unähnliche Lipocaline produzieren. So sind beim Hund bereits vier Lipocaline als Allergene beschrieben worden. Durch die molekulare Diagnostik besteht erstmals die Möglichkeit, individuelle Reaktionsmuster aufzuklären und den Stellenwert einzelner Allergene und die klinische Relevanz ihrer Kreuzreaktionen mit Blick auf ein verbessertes Patientenmanagement kritisch zu untersuchen. Die Möglichkeiten der aktuellen Komponentendiagnostik sind aber noch begrenzt. Für ein umfassendes Verständnis aller Zusammenhänge sind noch weitere Komponenten notwendig.
Metadaten
Titel
Kreuzreaktionen bei Haustierallergien
Neue diagnostische Möglichkeiten durch die moderne molekulare Allergologie
verfasst von
Doz. Dr. Wolfgang Hemmer
Publikationsdatum
01.02.2015
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
hautnah / Ausgabe 1/2015
Print ISSN: 1866-2250
Elektronische ISSN: 2192-6484
DOI
https://doi.org/10.1007/s12326-014-0142-0

Weitere Artikel der Ausgabe 1/2015

hautnah 1/2015 Zur Ausgabe