01.05.2017 | DFP-Fortbildung
Myasthenia gravis
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 3-4/2017
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Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer belastungsabhängigen Muskelschwäche der Willkürmotorik mit Erholung in Ruhe führt. Ursache sind Autoantikörper gegen den postsynaptischen nikotinergen Acetylcholinrezeptor (AChR) und gegen andere Komponenten der neuromuskulären Übertragung. Nerven und Muskeln sind dabei intakt. Erkrankungen des Thymus spielen eine pathogenetische Rolle bei der AChR-Antikörper-positiven Myasthenie. Die Symptomatik besteht in einer vermehrten Ermüdbarkeit entweder nur der okulären Muskulatur (okuläre Myasthenie) oder der quergestreiften Skelettmuskulatur, der okulären und der faziopharyngealen Muskulatur (generalisierte Myasthenie). Die Myasthenie wird mit Acetylcholinesterasehemmern und Immunsuppressiva behandelt. Eine myasthenische Krise ist eine lebensbedrohliche Komplikation mit schwerer Muskelschwäche, Schluckstörungen und Ateminsuffizienz. Sie muss intensivmedizinisch behandelt werden.