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Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis 5/2015

01.10.2015 | Neurologie

Klinik und Therapie der Parkinson-Psychose

verfasst von: Univ.-Prof. Dr. Walter Pirker

Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 5/2015

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Zusammenfassung

Psychotische Symptome (Halluzinationen und Wahn) gehören zu den schwersten Langzeitkomplikationen des M. Parkinson. Ihre Therapie fußt auf der Erfassung und Behandlung akuter Auslöser, der Reduktion und Vereinfachung der M.-Parkinson-Medikation und dem Absetzen anderer potenziell psychoseauslösender Medikamente. Führen diese Maßnahmen nicht zum Abklingen der Psychose bzw. ist die Psychose schwer und mit einer Schlaf-Wach-Rhythmus- oder Verhaltensstörung assoziiert, sollte eine Behandlung mit atypischen Neuroleptika begonnen werden. Clozapin ist die einzige Substanz mit erwiesener Wirksamkeit in der Therapie der Parkinson-Psychose. Niedrige Clozapindosen führen beim Großteil der Patienten zu einer wesentlichen Besserung der Psychose, ohne die motorische M.-Parkinson-Symptomatik zu verschlechtern. Wegen des bekannten Agranulozytoserisikos sind für die gesamte Dauer der Clozapintherapie regelmäßige Blutbildkontrollen zwingend vorgeschrieben. Randomisierte, kontrollierte Studien erbrachten keine Evidenz für eine Wirksamkeit von Quetiapin in der Therapie der Parkinson-Psychose. In Anbetracht der z. T. guten Erfahrungen im klinischen Alltag und der Ergebnisse früherer offener Studien ist bei störenden Halluzinationen ohne Wahn ein primärer Therapieversuch mit Quetiapin gerechtfertigt. Bei manifester Parkinson-Demenz bzw. unzureichendem Ansprechen auf Clozapin bzw. Quetiapin sollte eine Therapie mit einem Cholinesterasehemmer eingeleitet werden.
Metadaten
Titel
Klinik und Therapie der Parkinson-Psychose
verfasst von
Univ.-Prof. Dr. Walter Pirker
Publikationsdatum
01.10.2015
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
psychopraxis. neuropraxis / Ausgabe 5/2015
Print ISSN: 2197-9707
Elektronische ISSN: 2197-9715
DOI
https://doi.org/10.1007/s00739-015-0280-z

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