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Erschienen in: Psychotherapie Forum 1/2014

01.05.2014 | originalarbeit

Subjektivität versus Intersubjektivität

Nachtrag zu einer Kontroverse

verfasst von: Hermann Spielhofer

Erschienen in: Psychotherapie Forum | Ausgabe 1/2014

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Zusammenfassung

In den letzten Jahrzehnten kam es durch den Einfluss der Sozialphilosophie und insbesondere der Bindungs- und Säuglingsforschung zu einem Wandel von einer intrapsychischen Sichtweise zu einem intersubjektiven Verständnis und zwar sowohl was die frühen Entwicklungsprozesse betrifft wie auch der therapeutischen Situation. Das Konzept Freuds, eines „primären Narzissmus“, demzufolge der Säugling als monadisches und triebgesteuertes Wesen betrachtet wird, wurde durch das Konzept des „kompetenten Säuglings“ (Dornes) abgelöst, der von Beginn an prädestiniert ist, Interaktionen mit den Bezugspersonen aufzunehmen. Allerdings reicht die Theorie einer dyadischen Struktur für die Darstellung der Entwicklung des Selbst sowie für die Erklärung der therapeutischen Beziehung nicht aus, da sich die Interaktionteilnehmer in einem sozialen und sprachlichen Kontext, in einer „symbolischen Ordnung“ (Lacan) bewegen, die als dritte Dimension zu berücksichtigen ist. Vernachlässigt wird dabei auch die Andersartigkeit, die „Alterität“ des Anderen, die nicht in der Theorie der Intersubjektivität aufgeht.
Literatur
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Metadaten
Titel
Subjektivität versus Intersubjektivität
Nachtrag zu einer Kontroverse
verfasst von
Hermann Spielhofer
Publikationsdatum
01.05.2014
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Psychotherapie Forum / Ausgabe 1/2014
Print ISSN: 0943-1950
Elektronische ISSN: 1613-7604
DOI
https://doi.org/10.1007/s00729-014-0002-7

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